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Die gemauerte Rundbogenbrücke über den Chemnitzfluß

   Titelblatt und Einleitung meiner Hausarbeit an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg,    Wintersemester 2022/23, Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) Prof. Dr. Helmuth Albrecht, Dozent: Florian Fichtner M.Sc.

Titelblatt
Thema der wissenschaftlichen Hausarbeit

Die ehemalige Steinbogenbrücke über den Chemnitzfluß
Kann dieses abgegangene Bauwerk mit einer digitalen Rekonstruktion erschlossen werden?
Die Eisenbahnüberführung über den Chemnitzfluß wird als Teil der Infrastrukturmaßnahme Chemnitzer Bahnbogen aktuell für die Anforderungen des zukünftigen Bahnverkehrs ertüchtigt und als Interventionsfläche für die Bürger entwickelt.

Einleitung

Januar 2023, zu Fuß unterwegs auf der Beckerstraße in Richtung Stadtzentrum. Am Chemnitzer Viadukt angekommen, bietet es sich an, den Blick nach oben zu wenden. Die imposante Eisenbahnüberführung ist teilweise verhüllt. Man ist erinnert an ein Kunstprojekt des Künstlerehepaars Christo und Jeanne-Claude. Unter dem Schutz der hellen Planen wird an der genieteten Stahlkonstruktion gearbeitet. Die Brücke für das Gleis A wird ertüchtigt. Auch die zwei mittleren sind in Arbeit. Es fehlen Stützen und der die Gleise tragende Überbau. Auf dem vierten können der regelmäßige Regionalzugverkehr und lange Güterzüge, manchmal mit Personenwagen aus Zwickau kommend, die Brücke nur langsam befahren.


Abb.1: Das Chemnitzer Viadukt während der Ertüchtigung im Jahr 2023.

Die Verkehrsseite ist über ihre gesamte Länge mit einer zusätzlichen Stützkonstruktion gesichert. Es macht den Eindruck, als wäre für die Zeit der Ertüchtigung eine fünfte Brücke errichtet. Beim Bauen „unter dem rollenden Rad“, mit nur wenigen Vollsperrungen der Bahnverbindung, sind hohe Sicherheitsstandards einzuhalten. Ein Baustelleneinrichtungsplan sieht ständige Positionen für Turmdrehkräne vor, entsprechend der Montagetechnologie für Brückenteile zusätzliche Schwerlastkräne. Der unbeteiligte Beobachter erhält immer wieder überraschende Einblicke in den Bauablauf. In Chemnitz entsteht ein neues Wahrzeichen. Mit der Ertüchtigung wird eine lange Geschichte fortgeschrieben, ein Jahrestag möglich.


Abb.2: Die Fachwerkkonstruktion von 1909, bald identitätsstiftend für Chemnitz. 

Vor 165 Jahren fand sie am 15. November 1858 ihren Anfang mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnverbindung Chemnitz-Zwickau-Werdau.
Gefeiert wurde jedoch schon ein Jahr früher. Am 11. Juli 1857 wurde unter großer Anteilnahme der Chemnitzer Bürgerschaft der Schlussstein für das letzte Gewölbe einer steinernen Rundbogenbrücke gelegt. Es ist wenig über dieses Vorgängerbauwerk des heutigen Chemnitzer Viadukts bekannt.

Abb.3
: Die Gewölbebrücke in idealisierter Darstellung, veröffentlicht 1892. 
Quelle: Slub Digitale Sammlungen

Im Jahr 1909 wurde diese Gewölbebrücke durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Zuerst wurde eine der beiden Steinbrücken über ihre Länge von bald 300 Meter abgerissen, um den Neubau beginnen zu können. Die zweite blieb in Betrieb. Ein schrittweiser Brückenneubau ähnlich wie heute, unter rollendem Rad.

Dieses nicht mehr vorhandene Vorgängerbauwerk digital zu rekonstruieren, ist die Zielstellung der Hausarbeit. Ein dreidimensionales CAD-Modell des abgegangenen Bauwerkes wird mit Abschluss der Hausarbeit zur Verfügung stehen.

Abb.4: Die Gewölbebrücke in ihrer Landschaft von 1858
Abbildung aus 3D-Modell generiert

Abb.5: Steinbogen- und Stahlträgerbrücke um 1909
Abbildung aus 3D-Modell generiert

Eine methodische und nachvollziehbare Rekonstruktion soll helfen, Verbesserungen des Wissensstandes zum Bauwerk mit geringem Aufwand einpflegen zu können. Das Modell wird detaillierter und das Wissen über die nicht mehr vorhandene Eisenbahnüberführung aus Stein in ihrer nachbarschaftlichen Umgebung für die Zukunft gesichert.
Mit Methoden der Darstellenden Geometrie werden aus zeitgenössischen Fotos Baugruppen konstruiert. 1.) Vergleichend werden Fotos der 1909 parallel errichteten Stahlkonstruktion oder anderer zeitgenössischer Gewölbebrücken ausgewertet. Bildbeschreibungen, Tabellen und Datenblätter unterstützen bei der Modellierung. Die Gestalt des Bauwerks bestmöglich zu visualisieren ist das Ziel der empfohlenen Präsentationen.


1.) Wikimedia Foundation Inc.: Rekonstruktion (Darstellende Geometrie), https://de.wikipedia.org/wiki/Rekonstruktion_(Darstellende_Geometrie), San Francisco, 25.03.2023


Inhalt
1 Einleitung 3
2 Die digitale Rekonstruktion der Gewölbebrücke 4
2.1 Historische Einordnung 5
2.1.1 Der Standort der Eisenbahnüberführung 5
2.1.2 Das sächsische Eisenbahnnetz ab 1847 6
2.1.3 Der Chemnitzer Bahnbogen 6
2.1.4 Die Steinbogenbrücke von 1858 als abgegangenes Bauwerk 8
2.1.5 Die nachbarschaftlichen Industrieanlagen 8
2.1.6 Zeitgenössische Eindrücke 8
2.1.7 Vergleich mit Eisenbahnbrücken in Sachsen 8
2.1.8 Die Stahlkonstruktion von 1909 als inventarisiertes technisches Denkmal 9
2.1.9 Die aktuellen Bauarbeiten an der Eisenbahnüberführung 10
2.2 Erheben der Daten für die digitale Rekonstruktion 10
2.2.1 Akten, Dokumente im Sächsischen Staatsarchiv und im Stadtarchiv Chemnitz 11
2.2.2 Kartierungen aus Internetarchiven 12
2.2.3 Begehung vor Ort, Bestandsaufnahme 14
2.2.4 Zeitgenössische Fotografien zur Erfassung konstruktiver Angaben nutzen 15
2.2.5 Der Vergleich mit dem Eisenbahnviadukt in Braunsdorf 16
2.2.6 Bewertung der erhobenen Daten 17
2.3 Analyse 19
2.3.1 Die archivalischen Untersuchungen 19
2.3.2 Weiterarbeit mit topografischen Karten 20
2.3.3 Bestandsaufnahme 21
2.3.4 Konstruktion mit Fotos 21
2.3.6 Weiterarbeit mit dem digitalen Modell 22
2.4 Präsentationsmöglichkeiten (Empfehlungen) 23
3 Schluss 25
4 Thesenpapier 26
5 Verzeichnisse 27
5.1 Verzeichnis der Abbildungen 27
5.2 Quellenverzeichnis 28
5.3 Verzeichnis der Internetpublikationen 28
5.4 Verzeichnis von verwendeten Begriffen und Abkürzungen 29
5.5 Verzeichnis der Anhänge 30
Weiteres zum Thema
Die Geschichte der Eisenbahnüberführung anhand einzelner Ausblicke und Details.

Aus dem 3D Modell
Die dreidimensionalen digitalen Modelle.
    

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